Pestgeschichte

Der Schwab’n-Bauer von Watzing hat aus Dankbarkeit dieses Bild vom hl. Sebastian im Jahre 1600 malen lassen.

Die Pest hat „regiert“ und es wurden große Feuer abgebrannt, auf dass die Pest nicht herumkäme, denn „Die Pest is ganga“, d.h. sie hat sich ausgebreitet.

Als damals der „Schwab z’Watzing“ heimwärts ging, seiner Behausung zu, sah er „an Toud“ (Tod) auf der Dachrinn hucka. Aft is er in Troadkastn gschloffa mit an Kruag Wasser und a paar Loab Brot. Er is in dem Kastn bliebm, bis er koa Viech und koan Menschn nimmer ghört hat. Von Gishübel, einer Ortschaft auf der Anhöhe über Watzing bei Petting, hat nach einiger Zeit einer heruntergschrien „Wo in Wazing neamb mehr lebt?“. Da schloff der Schwabn aus dem Troadkastn. Er war der einzige Überlebende. Alles war an der Pest gestorben. Überall lagen die Toten herum. „Aft hat ma de Leichan mit’n Misthaki aus der Stub’n und Stall außer g’schert, mit de Rechan ham si’s zammglegt und hintern Bachofn eigrabn.“ Ein Geistlicher hat sie eingesegnet. Noch lange Zeit sah man in der Dunkelheit Lichtlein über dem Backofen. Der „Schwab“ besaß dann alle vier Höfe.

Aufgezeichnet von den Geschwistern Schiefer, Laufen

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